Jacques Perconte
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  13 décembre 2018  
Hack, Mickael, Artechock.
Proust bei der Feuerwehr
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Das gilt auch für Jacques Percontes Albâtre. Hier geht es nicht mehr um die Herstel­lung von Bildern, um Fiktion oder Narration, es geht um ihre Auflösung. Entstanden als Auftrags­werk in Zusam­men­ar­beit mit dem Kompo­nisten Carlos Grätzer, kostet Perconte hier das Inein­an­der­fließen orga­ni­scher und digitaler Struk­turen aus. Albâtre beginnt mit der Aufnahme der Brandung, deren sich kräu­selnde Wellen und Schaum­kronen sich durch Kompres­sion langsam in digitale Artefakte verwan­deln. Wie das Kommen und Gehen der Wellen zieht sich diese Kompres­sion und Dekom­pres­sion durch den ganzen Film. Bilder werden über­ein­an­der­ge­la­gert, verschwimmen – Wortspiel beab­sich­tigt – inein­ander, wobei die Bewe­gungen von Vögeln oder Schiffen oftmals als Auslöser der Trans­for­ma­tionen dienen, indem sie Schneisen in das digitale Rauschen schneiden. Albâtre ist nicht nur eine Medi­ta­tion über die mate­ri­elle Beschaf­fen­heit des Bildes im digitalen Zeitalter, sondern auch eine über unsere Natur­bilder, über die Naivität, die unseren visuellen Allge­mein­plätzen idyl­li­scher Land­schaften inne­wohnen. Unver­mit­telt musste ich an das schöne Gedicht »Mistral« von Eugenio Montale denken, das mit den Versen endet: »Schau: / Unter dem gedrängten Blau / des Himmels zieht ein Meeres­vogel dahin / und er steht nie still, denn in allen Bildern steht geschrieben / 'weiter fort'«.



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